Das Denkmal Prora auf Rügen wurde zur längsten Jugendherberge der Welt umgebaut
Am 01. Juli 2011 eröffnete in Prora auf Rügen (Mecklenburg-Vorpommern) die Jugendherberge.
Im Rahmen eines europaweiten VOF-Verfahrens wurde RDS Partner mit der Ausführungsplanung und der Bauleitung betraut.
Das Seebad Prora wurde zwischen 1935 und 1939 geplant und zum Teil errichtet. Nach seiner Fertigstellung sollten hier durch die Organisation "Kraft durch Freude" (KdF) 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Bauarbeiten jedoch eingestellt. Zu DDR-Zeiten wurde das Gelände von der Nationalen Volksarmee (NVA) genutzt. Nach der Wende übernahm der Bund die insgesamt 4,5 Kilometer lange Ferienimmobilie und lies nach dem Abzug der Bundeswehr 1992 ein Nutzungskonzept erarbeiten. In den Jahren 2005 und 2006 verkaufte der Bund dann Teile der Anlage an verschiedene Privatinvestoren und den Landkreis Rügen. Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) richtet in dem ca. 145 m langen nördlichsten Teil „Block V“ eine ihrer bundesweit größten Unterkünfte mit 400 Betten ein.
Beim Umbau des unter Denkmalschutz stehenden Komplexes wurde darauf Wert gelegt, die Grundform des Gebäudes zu erhalten. Alle 96 Zwei- bis Sechsbettzimmer sind zur Meerseite ausgerichtet und erhalten Waschbecken, Dusche und WC bzw. Gemeinschaftsbäder. Im Erdgeschoss entstanden ein großer Speisesaal, eine Küche und eine Cafeteria. Im 1. Obergeschoss wurde die historische „Rue intérieure“ wieder hergestellt, die als interner Boulevard genutzt wird. Dieser vier Meter breite Korridor wird als besondere Zone für informelle Spiel- und Freizeitaktivitäten angeboten und fungiert als Erschließung zahlreicher Gruppen- und Spielräume.