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Justizvollzugsanstalt Bautzen
Sanierung Ost- und Westflügel mit 284 Haftplätzen

Die Häuser I und II sind Bestandteil der ursprünglich als Königliche Sächsische Landesstrafvollzugsanstalt errichteten Einrichtung der heutigen Justizvollzugsanstalt Bautzen. Trotz etlicher Neu- und Umbauten im Areal lassen sich die alten Strukturen der Anstalt noch erkennen.Die Häuser I und II sind im Ensemble der Kirche, der Häuser III und IV, der Küche, der Wäscherei und den Freiflächen in der Liste der Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen (Stand 11/03) erfasst. Das Haus I, welches auch als Ost-Westflügel bezeichnet wird, ist das zentrale Haftgebäude der Liegenschaft JVA Bautzen mit 284 Haftplätzen. Die Längsfassaden des Ost-Westflügels der Nordseite sind symmetrisch vertikal durch Risalite mit Ziergiebelaufsätzen betont. An zentraler Stelle im Kreuzungspunkt sowie jeweils im Haftflügel erschließen neu angeordnete Treppenhäuser die fünf Geschosse. Die seinerzeit zu kleinen Haftzellen wurden durch Abbruch und Ersetzen der tragenden Längswände vergrößert und haben eine abgetrennte Sanitärzelle erhalten. Der umgebaute Ostflügel wurde 2011 fertiggestellt. Zur Zeit wird der Westflügel saniert.Die Fensteröffnungen der Häuser I und II sind durch Sandsteingewände- Umrahmungen gestaltet und mit Segmentbögen aus farblich wechselnden gelben und roten Klinkerformsteinen übermauert. Teilweise begrenzen die Bögen die Fensteröffnungen und teilweise dienen sie als Schmuckelement in der Fassade.
Das Haus II welches ursprünglich im Jahre 1904 als Hafthaus für Jugendliche Straftäter eingeweiht wurde wird nun zur Unterbringung von Sicherungsverwahrten umgebaut. Das Gebäude lässt wie Haus I die typischen gründerzeitlichen Architekturdetails erkennen. Auf dem Granit- Natursteinsockel erhebt sich von Ebene 2 bis Ebene 3 eine gelbe Vorsatz-Klinkerfassade. Neben einem Therapie- und Technikbereich im Sockelgeschoss der Ebene 1 stehen in Ebene 2 und 3 vier Wohngruppen für die Unterbringung von 40 Sicherungsverwahrten zur Verfügung.
Im unausgebautem Dachgeschoss befinden sich weitere Technikräume. Jede Bewohnergruppe hat eine separate Gemeinschaftsküche mit einem vorgelagerten offenem Freizeitbereich. Zwei Bewohnerzimmer in jeder Ebene werden entsprechend „Baurichtlinie für den sächsischen Justizvollzugsbau, Behindertenfreundlicher Haftraum für zwei Gefangene davon ein Behinderter“, Stand Januar 2006) geplant. Diese Räume erhalten größere Eingangs- sowie Badtüren und einen größeren Duschbereich.
Aufgrund der vollständigen Entkernung und des notwendigen Weiterbetriebs des jeweils anderen Gebäudeflügels wurden bzw. werden zur Zeit beide Häuser in zwei Baubschnitten, welche jeweils drei Teilbauabschnitte enthalten umgebaut. Zwei Teilbauabschnitte konnten parallel durchgeführt werden, während der dritte zur Aussteifung der entkerneten Gebäudehülle diente. Nach Fertigstellung der ersten beiden Bauabschnitte konnte der dritte durchgebaut werden.
Im Zuge des Umbaus und der Sanierung werden die Fenster und Außentüren und die Dämmung der obersten Geschoßdecke entsprechend den Vorschriften der aktuellen Energieeinsparverordnung sowie unter Beachtung der denkmalpflegerischen Auflagen und sicherheitstechnischen Belange der JVA eingebaut.